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  • WETTBEWERB SCHWEDLERBRÜCKE, FRANKFURT a. M.

    AUSGANGSSITUATION
    Im Osten der Stadt Frankfurt am Main verbindet ein Technisches Kulturdenkmal den Osthafen und den ebenfalls denkmalgeschützten Ostpark: die Schwedlerbrücke. Diese Fußgängerbrücke stellt die Verbindung zwischen beiden Orten her und überbrückt gleichzeitig das beide Teile des Ostens der Stadt trennende, eher industriell geprägte Gelände des Container–Umschlagplatzes sowie die Gleisanlagen der DB AG.

    Der Ostpark wird zukünftig eine flächengreifende Erweiterung in westlicher Richtung zur Innenstadt erhalten. Als »Brückenkopf« kommt dem Ulmenplatz hier eine zentrale Funktion für die Anbindung des Brückenersatzneubaus für den nördlichen Teil der Schwedlerbrücke an die neu gestaltete Parkanlage zu.

    Wohnen und arbeiten im modernen Osthafen, Erholen im Ostpark – und dazwischen – ein Stück Baukultur erleben! Durch die geplante Instandsetzung sowie den teilweisen Ersatzneubau wird die Schwedlerbrücke dem Betrachter ihre Geschichte erzählen.

    VORGEHENSWEISE
    Eine Instandsetzung der vier südlichen Bestandsbögen bei größtmöglichem historischem Substanzerhalt ist oberstes Gebot des Entwurfes. Die Wahl des Tragwerks für den Ersatzneubau des nördlichen Brückenteils und die gesamte Formensprache stellen den historischen Teil der Brückenkonstruktion in den Vordergrund. Ein durchlaufender Steg als Gehbahn verbindet den historischen Brückenteil mit dem Ersatzneubau.

    Bei einer Gesamtbrückenlänge von ca. 250 m beträgt der Anteil der historischen Bogenreihe etwa zwei Drittel, wodurch das Erscheinungsbild maßgeblich historisch geprägt wird. Der Ersatzneubau des nördlichen Brückenteils nimmt in seiner Formgebung das Motiv des historischen Bogens auf. In Verbindung mit der größeren Spannweite überragt dieser den Steg und wird so zum neuen, eigenständigen Element.

    Der eigentliche Fußgängersteg wird durch die Ausbildung der Geländer geprägt. Sie überdecken seitlich den Baukörper der Gehbahn und nehmen innenseitig die Handläufe auf. So wirkt das Geländer nach außen als durchlaufendes leichtes Band, das je nach Blickwinkel lichtdurchlässig oder dicht wirkt. Der Gehbahnkörper selbst ist in Distanz zur historischen Brückenkonstruktion gesetzt. In der Verbindung von Geländerband und abgelöstem Grundkörper hebt sich der Gehbahnkorpus leicht von der historischen Konstruktion ab und bildet gleichzeitig das neue verbindende Element zwischen Neubau und bestehender Brückenkonstruktion.

    Die Farbgestaltung nimmt den Befund der historischen Brückenbögen zum Ausgangspunkt. Der neue Bogen wird farblich bewusst abgesetzt und ist in einem abgetönten metallischen Weißton gehalten. Nimmt er über die Bogenform den Bezug zur historischen Konstruktion auf, werden über den Querschnitt und die Farbgebung zeitgenössische Akzente gesetzt.

    Für den Gehbahnkorpus mit den prägnanten Geländerbändern wird ein silbergrauer Farbton gewählt. Dieser betont die metallische Materialität und setzt sich dezent von der jeweiligen Tragkonstruktion ab.

    Treppen und Personenaufzüge werden den städtebaulichen Gegebenheiten entsprechend in sehr unterschiedlicher Weise ausgebildet und tragen so zum ausgewogenen Erscheinungsbild des Gesamtentwurfs bei.

    Der Wettbewerbsbeitrag wurde in Zusammenarbeit mit hänel furkert architekten und Curbach Bösche Ingenieurpartner erarbeitet.

    Auftraggeber: Amt für Straßenbau und Erschließung der Stadt Frankfurt am Main
    Zeitraum: 2016